Die Slowakei ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt. Die Hauptstadt und gleichzeitig grösste Stadt des Landes ist Bratislava. Es leben rund 5.5 Mio Menschen in der Slowakei und ist leicht grösser wie die Schweiz.
Nach dem Grenzübertritt – ohne etwelche Kontrollen – sind wir noch ein kurzes Stück im strömenden Regen in Richtung Bratislava gefahren. Kaum über der Grenze hatten wir keine Internetverbindung mehr. Navigieren ohne Karten bzw. mit Restdaten die das Handy im Cache hatte wird schwierig. Marlene hat uns via Karte in die richtige Himmelsrichtung navigiert. Spätabends kurz vor dem Schlafen hat Dani bemerkt, dass sein Handy auf manuelle Netzauswahl eingestellt war und deshalb nichts ging. Schön, geht es auch mal ohne Internet.
Am nächsten Tag haben wir uns auf den Weg gemacht nach Bojnice um das Schloss Weinitz zu besichtigen. Es ist wahrlich ein Märchenschloss und beherbergt das meistbesuchte Museum der Slowakei. Uns hat es gefallen und fühlt uns als Prinz und Prinzessin, ok als König und Königin. Wegen Corona Massnahmen war die Anzahl Besucher im Schloss begrenzt. Lange anstehen dafür keine Gedränge im Schloss. Es hat eben immer alles Vor- und Nachteile.
Abends haben wir einen herrlichen Platz am Wasser und in unmittelbarer Nähe zu Bratislava gefunden. Der Weg zum kleinen Strand war allerdings mit Ästen zugewachsen und zu Eng für den Unimog ohne total verkratzte Kabine durchzukommen. Dani hat mit dem Gertel die nötige Breite geschaffen und das Holz für das abendliche Lagerfeuer verwendet.
Am nächsten Morgen scheint endlich wieder die Sonne und wir können mit dem Fahrrad zur Altstadt pedalen. Über der Stadt thront die Burg von Bratislava, welche wir über eine Brücke über die Donau erreichen. Die markante Silhouette sieht man schon von weitem und wir erreichen das Ziel schweissgebadet. Die Burg ist sehenswert wie auch die historische Altstadt die mit seinen Gassen. Die Sehenswürdigkeiten sind schnell gesehen und es zieht uns eher in Richtung Bier, es ist uns zu heiss für grosse Besichtigungen und wir sehnen uns nach einem Bad im See. Den wunderschönen Tag beenden wir mit einer Bootstour und anschliessendem Lagerfeuer mit Zigarre.
In der zwischen Zeit haben wir von einem ehemaligen Arbeitskollegen von Marlene Insider Reisetipps erhalten – danke Ladi. Wir haben uns für die Sehenswürdigkeiten entschieden, die auf dem Weg nach Kosice liegen, da wir die Stadt bereits auf der Wunschliste hatten.
Die kurvige Fahrt in die älteste Bergstadt der Slowakei Banska Stavnice, mit Gold- und Silbermienen, hat sich sehr gelohnt. 1993 wurde die Stadt ins Weltkulturerbe-Verzeichnis der UNESCO aufgenommen. Im Zentrum befindet sich der Dreifaltigkeits-Pestsäule, welche an die Epidemie erinnern soll. Über der Stadt erheben sich zwei Festungen das Alte Schloss und das Neue Schloss. Beide beherbergen Museen und können besichtigt werden. In den Gassen befinden sich schmucke Cafés und Restaurants, in die es uns gezogen hat. Wir legen Wert auf eine gute Balance zwischen Sehenswürdigkeiten und Gasthöfen.
Unser Nachtlagen haben wir inmitten eines Feldes aufgeschlagen umgeben von meterhohem Blumenfeld. Es war nur einfach genial. Schaut euch, falls ihr möchtet, das Video dazu an. Am nächsten Tag stand die Eishöhle von Dobsina auf dem Programm. Sie gehören zu den bedeutendsten Eishöhlen der Welt. Den 30minütigen Aufstieg zum Eingang hat Dani zweimal gemacht, da wir die dicken Jacken im Unimog vergessen hatten. Aussen vor der Höhle rund 30 Grad innen ca. 0 Grad. Danke Dani, dass du dich geopfert hast😊.
Die kurze Strecke weiter zur Burg Spiske Hrad (Zipser Burg) haben wir gleich anschliessend zurückgelegt. Einfach nur Wow. Sie thront hoch oben auf einem Hügel und ist in den Fels gebaut. Sie ist eine der grössten Burganlagen in Mitteleuropa. Offenbar ist nur noch die Prager Burg grösser. Nach kurzer Absprache mit dem Parkplatzeinweiser und Übergabe einen Biers durften wir auf dem Parkplatz übernachten.
Kosice ist mit 240'000 Einwohner die zweitgrösste Stadt des Landes. Kaum haben wir uns auf einem öffentlichen Parkplatz im Zentrum eingerichtet, klopft es an der Tür. Wir Schweizer dachten erneut wir hätten etwas falsch gemacht. Der Mann, nennen wir ihn Jakub, macht die international anerkannten und unmissverständlichen Handzeichen. Es bettelt um Geld für «Essen». Es gibt nichts gratis bei uns. Dani spannt ihn ein, um sich die hiesigen Parkuhren erklären zu lassen. Zum Dank bekommt er ein Käsesandwich von Marlene, was er so vermutlich nicht erwartet hat. Die Freude hielt sich in Grenzen.
Noch am Vorabend sind wir los und haben die Altstadt besichtigt und in einem empfohlenen Gasthof die lokalen Speisen verzehrt. Wir stellen fest, dass unser Motivationsgrad weitere Kirchen, Ratshäuser und andere Sehenswürdigkeiten ausreichend zu würdigen, nun doch etwas gesunken ist. So schlendern wir zurück auf unseren Parkplatz und kochen Tee, was mir eigentlich jeden Abend machen, falls wir das noch nicht erwähnt haben.
Stimmen auf der Strasse in vertrauter Sprache lässt uns die Köpfe auf dem Fenster strecken. Ein Schwyzer mit seiner Berliner Freundin im Urlaub mit dem Auto unterwegs. Es tut gut, uns wiedereinmal in eigener Sprache auszutauschen.
Am nächsten Morgen werden wir durch Geräusche auf der Strasse geweckt. Marlene vermutet erneuten Besuch von Jakub. Das Brot scheint ihm gemundet zu haben. Es gäbe diesmal aber nur ein Rüebli und selbst gebackene, vegane Guetzli. Dies sei viel gesünder und ausgewogener, fuhr sie fort.
Wir bereiten und für den Grenzübergang in die Ukraine vor. Was bedeutet das? Blog Slowakei schreiben. Karten auf den verschiedenen Devices lokal runterladen, sodass diese offline zur Verfügung stehen, falls schlechter oder kein Internetzugang besteht. Dazu haben wir uns kurz vor der Grenze, an einem See, einen kleinen Campingplatz ausgesucht.
Marlene nutzt die Gelegenheit unsere Wohnung zu reinigen. Frage: Gibt es ein Leben ohne Dyson Handstaubsauger? Ja, aber es macht keinen Sinn!