Blog #26b, Marlene (April 2023, Oman Teil II)
In den wunderbaren Wadis begegnen wir auch einer Vielzahl an Vögeln. Wir beobachten gelbe Webervögel beim Nestbau. Die kleinen Singvögel sind Meister im Nestbau und haben die Technik perfektioniert. Das Männchen übernimmt das Bauen. Er wickelt Grashalme, Blätter, Pflanzenteile sowie Federn um einen einzigen rundgebogenen Halm mit Schnabel und Füssen.
Nach wenigen Stunden hängt das zylinderförmige Nest wie ein Lampion vom Ast wo er es mit Knoten und Schlingen befestigt hat. Auf der Seite befindet sich die Öffnung, unerreichbar für Feinde. Meist baut er mehrere Nester, damit sich das Weibchen eines aussuchen kann. Wird das Nest als nicht gut genug befunden, reisst es das Weibchen einfach vom Baum ab – immer diese aggressiven Weiber! Hat sie jedoch ihre Wahl getroffen wird das Nest gemütlich ausgestopft und der Paarung stehts nicht mehr im Wege. Am selben Baum pfeift auch ein Graubrustparadiesschnäpper. Wir mutieren noch zu Ornithologen.
Es klingt oft alles so wunderbar und locker im Blog. Ist es meist aber es gibt auch solche Momente die einfach nur nervig sind. So ist mir diese Woche ein offenes Joghurt im Kühlschrank ausgelaufen und überallhin geflossen. Also alles ausräumen und den Kühlschrank putzen. Am nächsten Tag platzt ein Tetra Pack Kokosmilch in einer Schublade und anstelle einem Thaicurry, gilt es ölige weisse Paste zu reinigen. Ab jetzt kaufe ich es nur noch in der Büchse…. Da sich in der Schublade nun eine Lücke befindet ist logischerweise heute wieder was umgekippt. Wie soll es denn auch anders sein, es ist die fettige Tahinipaste und wieder sitze ich kniend am Boden und putze. Solche nervigen Momente machen mich ganz kribbelig, nervös und im besten Fall kann ich es mit Augenrollen abtun. Sonst werde ich kurz laut und nicht ganz salonfähige Worte entschlüpfen mir.
Der Küste entlang geht’s an den unspektakulären Mughsail Beach. Schnell gesehen und Gas geben. Unser nächstes Ziel ist die Fazayaa Beach welche unsere Herzen schon von der hohen Klippe aus höherschlagen lässt. Der Blick hinunter ist fantastisch und verlockend. Schnell runterkurven und die kleinen Buchten abfahren. Es ist herrlich hier und abends auch angenehm ruhig. Wir begegnen einem Deutschen Paar und verbringen einen lustigen Abend zusammen.
Heute geht’s weiter in den Süden an die Jemenitische Grenze. Ergänzend darf man erwähnen, dass sich der Konflikt zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien inzwischen entschärft hat. Das bedeutet für uns, dass die Fahrt an die Grenze unproblematisch ist.
Kaum losgefahren ändert sich die Landschaft. Es wird immer grüner und Wolken trüben den Himmel. Der Oman ist in gewissen Regionen sehr viel grüner als ich es erwartet hätte, im Besondern im Süden. Kühe, Kamele und Ziegen behindern immer mal wieder die Fahrbahn und nach geduldigem Warten, geben die Tiere die Strasse irgendwann wieder frei. Die Gegend ist spärlich bewohnt aber es wird hier offenbar Viehwirtschaft betrieben. Unser Ziel, das ruhige verschlafene Dörfchen Dalkut. Wir passieren auf dem Weg zwei Militär Check Points welche uns nach Überprüfung der Pässe weiterfahren lassen.
Wir möchten den riesigen Affenbrotbaum (Baobab wie er auf Afrikanisch heisst) bestaunen, berühren und fühlen. Die Bäume können bis zu 3000 Jahre alt werden. Dieser kraftvolle Baum kann viel von der Erdgeschichte erzählen. Leider habe ich ihn nicht verstanden. Früchte, Fruchtpulver, Samen und Blätter des Baobabs sollen bei Infektionskrankheiten wie Malaria und Pocken, bei Asthma, Fieber, Zahnschmerzen sowie Entzündungen des Magen-Darm-Traktes helfen. Zudem sind die Samen der Baobab-Frucht beliebtes Arzneimittel zur Stärkung des Herzens und der Leber. Wir stellen uns nachts nahe zum Baum und lassen seine Kraft wirken. Wir sind am südlichsten Zipfel des Omans und fahren dieselbe Strecke retour. Zurück an den Check Points werden wir schon von Weitem herzlich begrüsst und ohne weitern Kontrollen durchgewunken.
Zurück in Salalah richten wir uns in einem Café ein und geniessen die Klimaanlage, welche nach meiner Bitte, um einige Grade nach oben angepasst wurde. Kühl ist gut aber die Wollmütze und die Handschuhe haben wir im Fahrzeug vergessen. Wir brauchen für das Erledigen unseres Bürokrams schnelles WLAN. Eine Stunde später ist alles erledigt und es kann weiter in Richtung Wüste gehen. Die Rub al Kahli ist die grösste Sandwüste der Welt. 680'000 km2, also fast doppelt so gross wie Deutschland misst die fast menschenleere Gegend und bedeckt den grössten Teil des Südens der Arabischen Halbinsel.
Wir sind gut gerüstet und haben genügend Wasser und Essen dabei. Da wir alleine sind und kein Begleitfahrzeug haben, bewegen wir uns aus Sicherheitsgründen nur am Rand der Wüste. Wir erreichen die eher hässliche Oase Al Histma und fahren weiter in Richtung der Dünen. Es ist so unglaublich heiss, trocken und ich finde auch etwas langweilig. Es ist Ende April und eigentlich schon zu spät für dieses Vorhaben. Wir beschliessen die Übung abzubrechen und kühlerer Regionen aufzusuchen. Für Dani endet hiermit ein Traum und für mich endet eine Tortur. Wir waren mittlerweile in so vielen so unglaublich schönen Wüstenregionen und es muss nicht die Rub al Khali sein. Ich möchte betonen, dass Dani abgebrochen hat. Ich hätte es ausgestanden und ausgeschwitzt, da ich wusste wie viel es ihm bedeutet hat.
Es zieht uns nach der Hitze in die Berge. Wir fahren hoch auf den 2000 Meter hohen Al Jabal al Akhdar wo wir die kühle Brise geniessen. Nach einem Blick vom gläsernen Dianas Point aus (Lady Diana und König Charles bewunderten von hier aus die auch die Terrassen), welcher sich im Hotel Anantara befindet, starten wir unsere Wanderung durch die Rosenterrassen in den steilen Hängen.
Das Wasser wird durch die Steinkanäle den Afladj geleitet. Die steinernen Kanäle wurden bereits vor 1500 Jahren angelegt und bilden ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem. Diese Kanäle finden wir im ganzen Oman und sind auch ein UNESCO Welterbe. Die Damaszener-Rosen leuchten uns schon von weitem rosa entgegen und ihr süsslicher Geruch umweht unsere Nasen. Im Frühling, also jetzt, werden die Blüten geerntet und zu Rosenwasser verarbeitet. Die Blumenpracht wird zwei Stunden lang in kupfernen Gefässen geschmort und die entstehende Flüssigkeit bildet die Grundlage für das begehrte Rosenwasser oder Öl. Im kleinen heissen Raum duftet es intensiv nach Rosen und wir dürfen Abdullah bei der Arbeit zusehen.
Die Luft ist schwer vom Rauch des glühenden Kohleofens und ich bin dankbar muss ich nicht hier arbeiten. Abdullah produziert das Wasser nach alter Tradition hat aber auch einen kleinen neuen Destillator. 1.5kg Rosenblätter benötigt er um 250ml Rosenwasser herzustellen was ihm etwa 10 Euro einbringt. Es duftet nicht nur hier auf dem Al Jabal al Akhdar wunderbar. Das ganze Land schein mit einem zarten Duft umhüllt zu sein. Dies war bei den Saudis auch so. Die Männer lieben es ihre Stoffquasten am Kragen ihrer Dischdasch (Gewand) am Morgen in Parfüm zu tauchen. Der Lieblingsduft ist Amouage, also so quasi der Staatsduft. Der Herrscher, den die Omani verehren, Sultan Qaboo, liess ihn vor vielen Jahren von einem Pariser Parfümeur entwickeln. Zedernholz aus den Haschar Bergen, Weihrauch aus Salalah und eben die Rosen von hier, bilden die Grundlage.
Wir verlassen die Kühle und fahren runter in die drückende Hitze nach Nizwa, einer Stadt mit etwa 130’000 Einwohnern. Wir sind mit Bernadette und Pierre, Reisende aus Österreich zum Nachtessen verabredet. Ihnen sind wir in den letzten Wochen auf dem Weg kurz begegnet und haben uns für hier verabredet. Zum Abschluss gibt’s noch eine Kugel Weihrauch-Eiscreme, die sehr lecker schmeckt.
Unsanft werden wir durch das Schrillen des Weckers aus dem Schlaf gerissen. Wir wollen auf den berühmten freitäglichen Ziegenmarkt in der Innenstadt. Die Ziegen werden im Innenhof des Marktes im Kreis vorgeführt. Es wird gehandelt, lautstark gerufen, gezeigt und abgetastet. Zähne werden begutachtet, der Zustand des Rückens (Fettanteil?) und das Euter (Grösse?) geben den Ausschlag ob das Tier den Besitzer wechselt. Geld wird ausgetauscht und Ziegen dem Meistbietenden überreicht. Eine ausgewachsene Ziege gibt es zwischen 40-60 Euro, so erfahren wir. Schafe sind preiswerter. Wir geniessen das traditionelle Spektakel mittendrinn und stehen Schulter an Schulter mit den feilschenden Omanis. Wer weiss, vielleicht kauft Dani noch eine zweite Ziege😊. Es wird gedrängelt, geschubst und dabei getratscht und gelacht und Omani Cafe geschlürft. Nicht jeder Besucher ist wohl wegen den Ziegen, Schafen, Kühen und Kälbern hier. Es scheint auch ein Treffpunkt für die ausschliesslich männlichen Besucher und ihren Nachwuchs zu sein.
Von Nizwa aus geht’s weiter nach Al Hamra. Im alten historischen Teil besuchen wir das sehr athenische und niedliche Heimatmuseum Bain al Safah. Es wird uns gezeigt wie Omani Cafe, Fladenbrot und Arganöl hergestellt wird. Die alte zahnlose Mama darf während der Arbeit fotografiert werden und so können wir euch mitnehmen in die Räumlichkeiten des alten Lehmhauses. An der Eingangstüre hängt ein beschlagenes Schild. Es sind hier der Besitzer, Planer und Erbauer erwähnt. Solltet ihr den Oman besuchen, so ist dieses Museum ein Muss.
Die Oase Misfat al Abriyyin scheint auf den ersten Blick eine Touristenfalle zu sein. Der erste Blick trügt, denn kaum verlassen wir die Hauptstrasse stehen wir inmitten von Palmen, Bananenstauden und Mangobäumen. Wir balancieren uns auf den steinernen Kanalsystemen den Hügel hinunter und entdecken ein Bad. Eine kleine verbreiterte Stelle im steinernen Kanalsystem ist die «Frauenbadewanne». Vor Männerblicken geschützt, entkleide ich mich und geniesse ein herrliches kühles Bad. Dani macht es im viel grösseren Männerpool genauso – die Ungerechtigkeiten der arabischen Welt. Wir klettern noch weiter ins Tal und Dani steht strahlend vor einem wilden Maulbeeren-Baum. Wir lieben die Früchte (vielen liegen leider schon am Boden) und laufen danach mit rotverschmierten Händen und Backen weiter. Es war viel schöner als ich am Anfang gedacht habe.
Zum Schlafen haben wir uns wieder ein Wadi ausgesucht. Das Wadi Ghul, auch «Grand Canyon des Omans» genannt, macht seinem Namen alle Ehre. Die Schlucht ist eng, die Strasse voller grossen Steinen und die Felswände ragen steil in die Höhe. Wir benötigen für die sieben Kilometer nach Al Nakhur eine Ewigkeit und sind froh, als wir das Ende erreichen. Das ist wieder eine unerwartete Tortur gewesen. Das Baden im 3 Kilometer entfernten Pool lassen wir weg. Wir parken neben einem kleinen Haus. Es scheint bewohnt zu sein. Es fährt ein Mann vor, steigt aus und zieht Imkerkleidung an. Neben dem Haus erblicken wir etliche Bienenzargen. Während ich koche, prüft der Imker seine Völker. Dani stellt draussen, wie üblich, Tisch und Stühle für das Abendessen auf. Der Imker und ich sind gleichzeitig fertig mit der Arbeit. Er fährt von Dannen und ich serviere das Dinner.
Kaum sitzen wir richtig am Tisch und starten mit dem Essen, greift mich ein kleines Insekt an. Ich habe es in den Haaren und springe auf wie ein aufgeschrecktes Huhn und versuche armschwingend und schreiend dem Angriff zu entkommen. Ich habe sie in der Nase, Ohren und im Haar. Ich renne um mein Leben. Was macht Dani? Er lacht und filmt das Spektakel. Unser Sohn meint zum Video : «Mami sieht wie ein 1. Mai Demonstrant aus der vor der Polizei flüchtet». Wir stellen nun fest, dass es sich um die Bienen vom Nachbarshaus handelt. Dani findet das rumfuchteln als kontraproduktiv und versucht die hartnäckigen Angriffe gelassen über sich ergehen zu lassen mit dem Resultat einen sexy schmerzhaften Kussmund zu haben. Fazit: Für temporär volle Lippen geht kurzfristig auch Bienengift, biologisch abbaubar mit Lieferung frei Haus!
Klar, heute schlängeln wir die Strecke wieder retour. Kurz vor Ende stoppt uns eine winkende Hand aus einem Mietauto. Die beiden St. Galler Roland und Frank sind zwei sehr sympathische Genossen und wir geniessen den kurzen Austausch sehr. Vielleicht fahren wir uns ja nochmals über den Weg.
Unsere heutige Etappe geht wieder in die Berge, auf den Jabal Sharms. Die Zeit reicht oben angekommen, gerade noch den auf 1900m gelegene «Balcony Way» zu begehen. Die 4 Kilometer lange Wanderung verläuft dem Hang entlang zu einem kleinen See. Der Panoramaweg lässt atemberaubende Blicke frei auf das, unter uns liegende, Wadi Ghul. Wir erblicken unseren Schlafplatz von gestern. Gestern unten und heute oben. Den See zu erreichen müssen wir etwas klettern. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Zurück auf dem Parkplatz entschliessen wir uns einen geeigneten Schlafplatz zu suchen, denn hier erscheint es uns ungemütlich. Auf dem Rückweg kreuzen wir einen anderen Overlander. Die Franzosen, Carole und Pascal, suchen ebenfalls einen Nachtplatz. Sie wenden und folgen uns. Wir erblicken weiter oben ein Plateau und fahren dieses an. Wer steht dort und bereitet ein Lagerfeuer vor? Roland und Frank. Ihr Feuer brennt, der Rum steht bereit und die Zigarren rauchen bereits. Sie haben so viel Spareribs gekauft, dass für alle die möchten, ein riesen Stück Fleisch gibt. Wir Frauen schnippeln schnell einen Salat und der heiteren Runde steht nichts mehr im Wege. Hei, war das eine Nacht. Selbst am Morgen riecht es noch nach Zigarre, Fleisch und verbranntem Holz. Jungs, sollten wir je retour kommen, dann sehen wir uns wieder!
Wir bleiben den Bergen treu und verbringen noch einige Tage im Kühlen und wandern bevor wir uns in den Snake Canyon welcher im Wadi Bani Awf liegt, runterschlängeln. Der schmale steil abfallende streifen Naturstrasse macht seinem Namen alle Ehre. Wenn ich aus dem Fenster schaue schüttelt es mich, denn der Strassenrand endet im Nichts und es geht tief in den Canyon runter. Nur Dani ja nicht ablenken – OM Marlene kommt alles gut.
Aus dem Internet wissen wir, dass der Canyon ohne Guide nicht begehbar ist. Wir versuchen es trotzdem und laufen in der Schlucht bis es definitiv ohne Seil nicht weiter geht. Noch ein kühles Bad in einem Naturpool und weiter geht’s ins kleine schmucke Dorf Baalad Sayt. Wir schlendern sehr langsam durchs Dörfchen und schwitzen massiv vor uns hin. Wir sehen wohl etwas erbärmlich aus, denn wir bekommen unterwegs in einem Innenhof eines Bewohners ein kühles Glas Wasser.
Das Fort oberhalb des Dorfes ist schnell besichtigt und wir machen uns auf den Retourweg. Wir hören Schüsse und beobachten einen jungen Omani beim Schiessen in die Felsen. Ich lass es mir nicht nehmen ihn zu Fragen was er jagt. Es sei nur eine praktische Übung, Jagen sei um diese Jahreszeit verboten. Aha! Wir plaudern und er erzählt uns, dass er ein Guide ist und Touristen durch den Canyon führt. Sultan, der Name verspricht viel, ist uns sympathisch und wir verabreden uns sehr spontan in 30 Minuten bei unserem Auto. Wir wählen die lange 4-5 stündige Canyoning-Tour.
Mir ist etwas mulmig dabei aber es passt, ich habe gar keine Zeit mir da zu viel Gedanken zu machen. Linsen in die Augen, passende Kleidung, Schwimmweste anziehen, Helm auf und los geht’s. Den Einstieg kennen wir bereits und stehen bald wieder vor dem Hindernis. Es geht etwa 15 Meter in die Tiefe. Einmal abgeseilt heisst, es gibt kein Zurück mehr und ich entscheide, dass ich das packe.
Sultan, der Helm und die Schwimmweste geben mit Zuversicht. Was soll da schon schief gehen? Ich starte als erste und setzte die Anweisungen von Sultan makellos um. Ich lasse mich rückwärts hüpfen am Seil hängend in die Tiefe runter. Angekommen löse ich unten das Seil aus dem Karabinier und Sultan zieht es wieder hoch. Das Seil entschwindet aus meinen Augen und mein Herz klopf bis zu den Ohren hoch. Schon bald landet Dani gekonnt und souverän neben mir.
Weiter geht’s kletternd, abseilend, schwimmend und springend von sehr hohen bis kleinen Felsen. Die längste Strecke geht über lange 25 Meter hinunter in die Schlucht. Ich geniesse mittlerweile mit klapperden Zähnen das Abendteuer sehr und bin trotz Frieren froh, liegt alles im Schatten. Gefroren habe ich schon so lange nicht mehr, dass ich fast etwas geniesse. Nach 3 Stunden Abenteuer erreichen wir das Ende der Schlucht und werden von Sultans Freund mit dem Auto abgeholt.
Das war eine körperliche und mentale Herausforderung und wir haben sie gerockt. Diese Spontanität ist für uns nicht mehr selbstverständlich. Wird man im Alter doch etwas träge. Gut sind wir, oder sicher ich, über meinen Schatten gesprungen. Sollten wir doch alle hie und da unsere Komfortzone verlassen und Neues wagen. Zurück im Auto heisst es zügig umziehen denn wir sind bei Sultan zum Nachtessen eingeladen. Bin gerade froh muss ich nicht mehr kochen. Solltet Ihr in den Oman reisen so sollte dieses Abendteuer auf eurer Liste stehen. Den Kontakt können wir euch auf Anfrage gerne senden. Stolz wie Anton fallen wir KO ins Bett und geniessen das Rauschen der Palmenblätter die uns in den Schlaf wiegen.
Langsam findet unsere Reise im herrlichen Oman ein Ende. Wir fahren gemächlich in Richtung Muscat. Auf dem Weg bespassen wir uns Zwei noch in einem öffentlichen Hot Springs. Die Temperatur des Wassers ist sehr warm aber kühler als die 40 Grad Lufttemperatur. Herrlich, zwar alles eher warm aber wir geniessen es trotzdem. In Muscat finden wir im Wad Adai am Fluss einen ruhigen Stellplatz mit einem Wasserpool. Mittlerweile sind die Temperaturen sehr hoch und der Wind fühlt sich an als hat jemand den heissen Ofen geöffnet. Wir liegen etwas Schlapp im Wasser und beginnen die Tage mittlerweile um Sechs um vor der Hitze Sport zu machen und noch ohne transferieren das Frühstück zu geniessen.
Wir beschliessen vor der Weiterreise hier in Muscat bei einer professionellen Mercedes Garage den Unimog einem grossen Service zu unterziehen. Michael der deutsche Geschäftsführer kümmert sich um uns und unseren Unimog. Leider sind die Öle für die Achsen und die Getriebe nicht verfügbar. Also Motorenöl und Filter wechseln. Dani wechselt die Position der Räder periodisch, alle 10’000km. Wenn jedes Rad nach 40’000km auf jeder Position gelaufen ist, werden die Reifen auf der Felge gedreht. Diese Arbeit lassen wir hier ebenfalls durchführen. Beim Ablassen des Wassers aus den Dieseltanks und dem Dieselfilter stellen wir fest, dass wir grauen verunreinigten Diesel getankt hatten. Keine Ahnung wo wir uns dies eingefangen haben. Also ca. 250 Liter Diesel ablassen, alle Filter wechseln und neu befüllen. Wir haben Ersatzfilter dabei und müssen nun irgendwo und irgendwann unseren Vorrat wieder auffüllen. Wir finden eine Lösung. Wo wie die das Achs- und Getriebeöl wechseln ist noch unklar.
Es geht zurück in die Emirate. Wir wollen von Sharja mit der Fähre nach Bandar Abbas (Iran) und so weiter nach Pakistan. Alle Details siehe Pakistan im Blog.
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